«Den Kanton Solothurn nach aussen hin stärker positionieren»

    Der Solothurner Souverän wählt am 9. März den Regierungsrat. Peter Hodel Vorsteher des Finanzdepartementes, möchte sich weitere vier Jahre mit viel Herzblut und Engagement für die Entwicklung des Kantons einsetzen. Hier zieht er Bilanz über die letzten vier Jahre, spricht über die wichtigsten Geschäfte und wagt einen Ausblick.

    (Bild: zVg) Regierungsrat Peter Hodel möchte sich weitere vier Jahre für den Kanton Solothurn einsetzen.

    Sie amten seit vier Jahren im Solothuner Regierungsrat als Vorsteher des Finanzdepartementes. Welche Bilanz können Sie ziehen?
    Peter Hodel: Die finanzielle Handlungsfähigkeit des Kantons bleibt robust, was uns ermöglicht, unsere Aufgaben in der erforderlichen Qualität zu erfüllen. Der von der Regierung selbst initiierte und vom Parlament beschlossene Massnahmenplan stärkt die finanzielle Sicherheit für die Zukunft.

    Was waren in den letzten vier Jahren die grössten Herausforderungen in Ihrem Departement?
    Neben dem vielschichtigen Tagesgeschäft stellte die Erarbeitung des Massnahmenplans eine besondere Herausforderung dar. Ziel war es, ein ausgewogenes Paket zu schnüren, das die Belastung gleichmässig verteilt.

    Als Sie Ihr Amt antraten, waren die Zahlen schwarz, jetzt ist der Sparhammer gefragt. Wie steht es um die Finanzen des Kantons Solothurn und wo setzen Sie den Rotstift an?
    Die fünf Jahre vor 2022 zeigten durchgehend positive Abschlüsse, wobei der von 2022 der beste in der Geschichte des Kantons Solothurn war. In den Jahren 2023 und 2024 kam es jedoch zu einem signifikanten Rückgang der Ausschüttungen der Schweizerischen Nationalbank, während die Ausgaben in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Umwelt stark anstiegen. Dieser doppelte Effekt konnte nicht innerhalb eines Jahres korrigiert werden.

    Sie waren letztes Jahr Landammann. Es war ein schwieriges Jahr, geprägt von Spardruck und Tiefschläge wie bei Stahl Geralfingen. Wie haben Sie dieses Jahr erlebt?
    Ich legte mein Jahr als Landammann unter das Motto «Der Wert der Begegnungen». Neben zahlreichen eindrucksvollen Begegnungen an verschiedenen Anlässen und speziell von Jubilarinnen und Jubilaren, stellte die Entwicklung bei Stahl Gerlafingen sowohl mich persönlich als auch die gesamte Regierung vor grosse Herausforderungen.

    Was sind die wichtigsten Geschäfte und Projekte, die im Finanzdepartement für dieses Jahr anstehen?
    Neben der Sicherstellung der Umsetzung des beschlossenen Massnahmenplans überprüfen wir intensiv die personalrechtlichen Grundlagen und das Lohnsystem. Zudem haben wir mit der Erarbeitung einer umfassenden Finanz- und Steuerstrategie begonnen, ein Schlüsselprojekt für die Zukunft unseres Kantons.

    Sie begrüssen eine leicht höhere Verzinsung der Altersguthaben und sehen darin einen Standortvorteil für den Kanton Solothurn. Können Sie diese Strategie kurz erklären?
    Eine attraktive Verzinsung der Altersguthaben ist sowohl für den Arbeitgeber als auch für die Arbeitnehmenden wichtig und erfreulich. Dies unterstreicht die effiziente Arbeit unserer Pensionskasse. Zudem gewährleistet eine höhere Verzinsung die Sicherung der Altersguthaben für alle Beteiligten.

    Sie haben einen 30jährigen politischen Rucksack. Wie können Sie davon zehren?
    Meine Erfahrungen im Parlament und als Gemeindepräsident haben mir tiefe Einblicke in die politischen Abläufe ermöglicht. Diese Kenntnisse sind im politischen Alltag von unschätzbarem Wert. In dieser Zeit konnte ich mir auch ein Netzwerk aufbauen, welches mir heute meine Arbeit als Regierungsrat erleichtert, insbesondere wenn es darum geht Mehrheiten zu finden.

    Sie möchten für weitere vier Jahre Finanzdirektor bleiben. Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
    Sehr gerne möchte ich mich auch weiterhin mit viel Herzblut und Engagement im Dienste aller Solothurnerinnen und Solothurner für die Entwicklung unseres schönen Kantons einsetzen. Die Möglichkeit, aktiv und direkt an der Gestaltung Solothurns mitzuwirken, empfinde ich als besonders bereichernd. Diese spannende und vielseitige Arbeit im Regierungskollegium bereitet mir grosse Freude und gibt mir die Gelegenheit, konkret zum Wohl unserer Gemeinschaft beizutragen.

    Was wünsche Sie sich für die nächsten vier Jahre für Ihr Departement und ganz allgemein für den Kanton Solothurn?
    Die Zukunft entsteht nicht einfach von selbst. Wir sind es, die sie aktiv gestalten müssen. Gemeinsam mit meinem Team im Departement strebe ich danach, die anstehenden Aufgaben so zu bewältigen, dass sie der Bevölkerung den grösstmöglichen Nutzen bringen. Es ist unser Ziel, den Kanton Solothurn nach aussen hin stärker zu positionieren, da er attraktive Möglichkeiten zum Wohnen, Arbeiten und Investieren zu bieten hat.

    Interview: Corinne Remund

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