Solothurn für drei Tage ein Literaturtreffpunkt

    Vom 6. bis 8. Mai 2016 laden die Solothurner Literaturtage Literaturschaffende und Literaturbegeisterte zum Lesen, Hören und Debattieren ein. Die viersprachige Werkschau der Schweizer Literaturen bildet das Herzstück der dreitägigen Veranstaltung.

    (Bild: zVg) Solothurn wird wieder zum Treffpunkt der Literaturszene.

    Am Auffahrtswochenende wird Solothurn wieder zum Treffpunkt für die Literaturszene aus dem In- und Ausland. 80 Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Autoren-Kollektive, Übersetzerinnen und Übersetzer, werden ihre Neuerscheinungen präsentieren. In Übersetzungsateliers und im «Gläsernen Übersetzer» präsentieren Übersetzerinnen und Übersetzer ihre Arbeiten und diskutieren mit Autorinnen und Autoren und dem Publikum.

    Dieses Jahr wird dem literarischen Nachwuchs eine besondere Plattform geboten. Acht Autorinnen und Autoren lesen aus ihren Erstlingswerken. Zum ersten Mal findet die Textwerkstatt «Skriptor» statt, in der NachwuchsautorInnen mit etablierten Autorinnen und Autoren unveröffentlichte Texte besprechen. Ausgehend von der gegenseitigen Lektüre begegnen sich bei «Autoren im Dialog» jeweils zwei Autorinnen oder Autoren im öffentlichen Gespräch.

    Podien Literatur +: Gesellschaft, Religion, Krieg
    Drei Podiumsgespräche befassen sich mit Literatur und dem gesellschaftlichen Zusammenhang, in dem sie steht und wirkt. Der mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnete algerische Autor Boualem Sansal und der Theologe und Fachjournalist für Religion und Gesellschaft Michael Meier diskutieren auf Französisch und Deutsch über die Rolle der Religion(en) in unseren Kulturen. Ausgehend von der Publikation «Dann wird es sich zeigen, ob der Faden und die Farbe gut sind an unserem Fahnentuch» debattieren Guy Krneta(Autor), Kurt Fluri (Nationalrat und Stadtpräsident von Solothurn) und Peter A. Fischer (NZZ) zum Thema «Wie radikal ist der Liberalismus heute?». Die Autoren Daniel de Roulet und Martin Bieri widmen sich der Frage «Krise, Kriege, Klagen: Wie gehen Literatur und Theater damit um?».

    Zukunftsateliers Buch-Text und Ausstellung
    Mit drei Zukunftsateliers möchten die Solothurner Literaturtage dazu anregen, Blicke in die Zukunft des Buches zu werfen ohne Rücksicht auf die Vergangenheit. Jürg Halter experimentiert mit Blog, Twitter, Rap, Performance und diskutiert über ästhetische Chancen einer Ausweitung der poetischen Zone durch die digitalen Medien. Christine Tresch vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien lotet den Wandel zum Bildlichen auf Kosten der literarischen Narration aus, während die Macherinnen und Macher von Comics und Graphic Novels sich grundlegend mit der Wechselwirkung von Bild und Text befassen. Neu findet eine Spoken-Word-Matinée für Familien statt, u.a. mit Texten von Nora Gomringer, Matto Kämpf, Franz Hohler, Dana Grigorcea und musikalischer Umrahmung.

    Literarische Postkarten und eine Bibliothek der anderen Art
    In diesem Jahr beherbergen die Solothurner Literaturtage zwei spannende Projekte aus der Schweizer Literatur- und Kunstlandschaft. Zum einen kann man sich beim Literaturdienst der Autorin Julia Weber literarische Wunsch-Postkarten schreiben lassen, die direkt von den Solothurner Literaturtagen an die gewünschte Adresse verschickt werden. Zum anderen wird «Die Bibliothek» des Künstlerduos Lutz & Guggisberg im ersten Stock des Landhaues zu sehen sein.

    pd

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